Föhn, Filler, Facetune Sammlungsaufruf des Deutschen Hygiene-Museums

Teile deine Geschichte!

Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden lädt dich ein, die Vielfalt heutiger Schönheitsroutinen zu erkunden und deine Erfahrungen zu teilen. Von Stylinggeräten über Beauty-Produkte bis hin zu alltäglichen Utensilien – wir suchen nach Dingen, mit denen Du dein Aussehen gestaltest und deinen Körper pflegst.

Wodurch fühlst Du dich wohl in deinem Körper? Zu welchen Anlässen stylst Du dich besonders? Hast Du ein Lieblingsprodukt oder mixt Du dein ganz eigenes Rezept? Wie gehst Du mit Schönheitsidealen um (Stichwort: schlank, jugendlich, fit, haarlos)? Folgst Du neuen Beautytrends oder findest Du deinen ganz eigenen Stil? Welche Rolle spielen dabei Familientraditionen und (Sub)Kultur für dich? Was machst Du heute anders als früher?

Was wir suchen:

Objekte und Geschichten, die deinen ganz persönlichen Umgang mit Haut, Haaren, Körper und Schönheit verdeutlichen.

Objekte mit denen Du bestimmte Erinnerungen und Erlebnisse verbindest z.B.: Body Spray, Lockenstab, Durag, Wimperntusche, Lieblingsparfüm, der Einwegrasierer, das lang ersehnte Haarglätteisen, Hijab-Klammer, der heimliche Kalorientracker, das selbstgemixte Shampoo, dein meistgenutzter Instagram-Filter, der Waschlappen aus der Kindheit, dein erster Nagellack, die Contouring-Palette, deine Perücke für besondere Anlässe.

Das Projekt

Im Herbst 2025 eröffnen wir einen neuen Ausstellungsraum in der Dauerausstellung des DHMD.

Unter aktiver Beteiligung der Dresdener Stadtgesellschaft sammeln wir neue Objekte und persönliche Geschichten. Die Themen wechseln alle zwei Jahre und werden von Veranstaltungen begleitet. Zum Auftakt heißt es: Glow Up! Die erste Ausstellung widmet sich Schönheitsroutinen und persönlichen Geschichten rund um das Aussehen. Die neu gesammelten Objekte werden Teil der Sammlung des DHMD und tragen so zur Sichtbarkeit vielfältiger Körper und der Bewahrung von Alltagswissen für die Zukunft bei.

So kannst du mitmachen:

Teile dein Objekt und deine Geschichte in unserem »Objekt-Salon« (Termine folgen!)

oder schreibe eine E-Mail an: sammlung(at)dhmd.de

Bitte schreibe uns in der E-Mail, was du uns anbieten möchtest und welche Erfahrungen und Erinnerungen du damit verbindest und wie und wann du es benutzt. Ergänze gerne ein Foto und lass uns wissen, wie wir dich erreichen können.

 

Schau gerne auch in unsere Projekt-Leitlinien

Galerie: Beispiele aus der Sammlung

„Sculpture” Contour & Highlighter Palette von Little Ondine, ca. 2021
„Sculpture” Contour & Highlighter Palette von Little Ondine, ca. 2021, DHMD 2023/92: Diese Contouring-Palette ist inspiriert von Michelangelos berühmter Renaissance-Skulptur David. Sie enthält vier Farbtöne, die wie einzelne Gesichtsteile der Skulptur geformt sind. Eine 24-jährige Dresdnerin nutzte diese Contouring-Palette längere Zeit beim Schminken: „Als asiatisch gelesenes Adoptivkind in Deutschland war Aussehen für mich immer ein Thema. Make-up war ein Weg, mich einer deutschen Identität anzupassen. Diese Contouring-Palette aus China bringt es auf den Punkt – wie Michelangelo habe auch ich mein Gesicht nach den klassischen europäischen Schönheitsidealen geformt. Das ist in China ohnehin Trend.“
Haarschneidemaschine “Orida”, ca. 1924
Haarschneidemaschine “Orida”, ca. 1924, DHMD 2022/242: Das Gerät wurde vom Großvater der Vorbesitzerin in den 1920er Jahren gekauft und fortlaufend verwendet, bis es von ihrem Vater übernommen wurde. Die Vorbesitzerin verbindet mit dieser Haarschneidemaschine viele glückliche Kindheitsmomente, in denen sie ihren Vater dabei beobachtete, wie er ihrem Großvater zuhause die Haare schnitt. Sie erinnert sich noch genau an das spezifische Geräusch der Maschine beim Haarschnitt. Der Vater schnitt immer zuerst die Kopfseiten von der Stirn bis zum Nacken ab und sie wartete freudig auf den kurzen Moment, in dem ihr Großvater einen „Irokesenhaarschnitt“ hatte.
Gesichtsbügeleisen “Skin Iron” von dpc, ca. 2021
Gesichtsbügeleisen “Skin Iron” von dpc, ca. 2021, DHMD 2022/239: Die Vorbesitzerin erwarb das Gesichtsbügeleisen im Frühjahr 2021 online bei QVC. Ende der 1970er Jahre war sie zum ersten Mal von einer Kosmetikerin in Dresden mit einem Gesichtsbügeleisen behandelt worden Obwohl sie zuerst Verbrennungen fürchtete, war sie nach der Behandlung so begeistert, dass sie danach jahrelang ähnliche Geräte für den Hausgebrauch kaufte. Dieses spezifische Gesichtsbügeleisen nutzte sie nach der täglichen Hautreinigung in Kombination mit einem Feuchtigkeitsserum. Sie verwendete es jedoch nur ein halbes Jahr lang und wechselte danach zu einem anderen Produkt, da sie die Bügelsohle als zu großflächig empfand.
Rasierwasser von tabac, ca. 1974
Rasierwasser von tabac, ca. 1974, DHMD 2020/842: Das Rasierwasser erhielt der Vorbesitzer von seiner Mutter geschenkt, als er 13 Jahre alt war. Da er jedoch noch keinen Bartwuchs hatte, war an den Gebrauch des Pflegemittels noch nicht zu denken. Das Wachstum der Barthaare ließ auch danach lange auf sich warten und so wurde die Flasche zwar der Verpackung entnommen, kam aber schließlich nie zum Einsatz. Das Rasierwasser stand daher lange Jahre als Dekorations- und Erinnerungsstück im Badezimmer, bis sie in Hygiene-Museum kam.
Haarspray “schnell frisur” von VEB Aerosol-Automat, ca. 1975
Haarspray “schnell frisur” von VEB Aerosol-Automat, ca. 1975, DHMD 2014/1012: Dieses Haarspray wurde von der Mutter der Schenkerin benutzt, wenn diese sich die Frisur zum Ausgehen (Theater, Kino, Konzert o.ä.) richten wollte. Aufgrund des hohen Preises war das Spray kein Alltagsprodukt, sondern wurde nur für besondere Anlässe benutzt. Die Mutter drehte große Lockenwickler in die Haare ein und fixierte die Locken großzügig mit dem Spray. Die Vorbesitzerin kann sich noch lebhaft an den intensiven Geruch des Haarsprays in ihrer Kindheit erinnern. Der Geruch des Haarsprays bedeutete zwei Dinge für sie: Einerseits hieß es, dass die Mutter abends noch ausgehen würde und sie zuhause in Ruhe fernsehen konnte. Andererseits konnte sie das Bad wegen des Gestanks in den nächsten Stunden nicht betreten.
Blaue Haartönungsmaske von WELLA, ca. 2021, DHMD 2024/85
Blaue Haartönungsmaske von WELLA, ca. 2021, DHMD 2024/85: Diese blaue Haarfarbe wurde von einer Person bei Amazon und in TikTok-Tutorials oft angeschaut, aber schließlich doch nicht gekauft oder angewendet. „Ich bin froh, dass immer mehr Menschen die Freiheit haben, sich auszudrücken, wie sie wollen und buntes Haar tragen. Darauf hatte ich mich nach meinem Coming-Out auch gefreut.“ Die Freude war jedoch gepaart mit der Befürchtung, nicht als queer gesehen und von der LGBTIQ Community akzeptiert zu werden, wenn nicht man sich nicht bestimmte äußere Merkmale wie buntes Haar aneignet.
„Sculpture” Contour & Highlighter Palette von Little Ondine, ca. 2021
„Sculpture” Contour & Highlighter Palette von Little Ondine, ca. 2021, DHMD 2023/92: Diese Contouring-Palette ist inspiriert von Michelangelos berühmter Renaissance-Skulptur David. Sie enthält vier Farbtöne, die wie einzelne Gesichtsteile der Skulptur geformt sind. Eine 24-jährige Dresdnerin nutzte diese Contouring-Palette längere Zeit beim Schminken: „Als asiatisch gelesenes Adoptivkind in Deutschland war Aussehen für mich immer ein Thema. Make-up war ein Weg, mich einer deutschen Identität anzupassen. Diese Contouring-Palette aus China bringt es auf den Punkt – wie Michelangelo habe auch ich mein Gesicht nach den klassischen europäischen Schönheitsidealen geformt. Das ist in China ohnehin Trend.“
Haarschneidemaschine “Orida”, ca. 1924
Haarschneidemaschine “Orida”, ca. 1924, DHMD 2022/242: Das Gerät wurde vom Großvater der Vorbesitzerin in den 1920er Jahren gekauft und fortlaufend verwendet, bis es von ihrem Vater übernommen wurde. Die Vorbesitzerin verbindet mit dieser Haarschneidemaschine viele glückliche Kindheitsmomente, in denen sie ihren Vater dabei beobachtete, wie er ihrem Großvater zuhause die Haare schnitt. Sie erinnert sich noch genau an das spezifische Geräusch der Maschine beim Haarschnitt. Der Vater schnitt immer zuerst die Kopfseiten von der Stirn bis zum Nacken ab und sie wartete freudig auf den kurzen Moment, in dem ihr Großvater einen „Irokesenhaarschnitt“ hatte.
Gesichtsbügeleisen “Skin Iron” von dpc, ca. 2021
Gesichtsbügeleisen “Skin Iron” von dpc, ca. 2021, DHMD 2022/239: Die Vorbesitzerin erwarb das Gesichtsbügeleisen im Frühjahr 2021 online bei QVC. Ende der 1970er Jahre war sie zum ersten Mal von einer Kosmetikerin in Dresden mit einem Gesichtsbügeleisen behandelt worden Obwohl sie zuerst Verbrennungen fürchtete, war sie nach der Behandlung so begeistert, dass sie danach jahrelang ähnliche Geräte für den Hausgebrauch kaufte. Dieses spezifische Gesichtsbügeleisen nutzte sie nach der täglichen Hautreinigung in Kombination mit einem Feuchtigkeitsserum. Sie verwendete es jedoch nur ein halbes Jahr lang und wechselte danach zu einem anderen Produkt, da sie die Bügelsohle als zu großflächig empfand.
Rasierwasser von tabac, ca. 1974
Rasierwasser von tabac, ca. 1974, DHMD 2020/842: Das Rasierwasser erhielt der Vorbesitzer von seiner Mutter geschenkt, als er 13 Jahre alt war. Da er jedoch noch keinen Bartwuchs hatte, war an den Gebrauch des Pflegemittels noch nicht zu denken. Das Wachstum der Barthaare ließ auch danach lange auf sich warten und so wurde die Flasche zwar der Verpackung entnommen, kam aber schließlich nie zum Einsatz. Das Rasierwasser stand daher lange Jahre als Dekorations- und Erinnerungsstück im Badezimmer, bis sie in Hygiene-Museum kam.
Haarspray “schnell frisur” von VEB Aerosol-Automat, ca. 1975
Haarspray “schnell frisur” von VEB Aerosol-Automat, ca. 1975, DHMD 2014/1012: Dieses Haarspray wurde von der Mutter der Schenkerin benutzt, wenn diese sich die Frisur zum Ausgehen (Theater, Kino, Konzert o.ä.) richten wollte. Aufgrund des hohen Preises war das Spray kein Alltagsprodukt, sondern wurde nur für besondere Anlässe benutzt. Die Mutter drehte große Lockenwickler in die Haare ein und fixierte die Locken großzügig mit dem Spray. Die Vorbesitzerin kann sich noch lebhaft an den intensiven Geruch des Haarsprays in ihrer Kindheit erinnern. Der Geruch des Haarsprays bedeutete zwei Dinge für sie: Einerseits hieß es, dass die Mutter abends noch ausgehen würde und sie zuhause in Ruhe fernsehen konnte. Andererseits konnte sie das Bad wegen des Gestanks in den nächsten Stunden nicht betreten.
Blaue Haartönungsmaske von WELLA, ca. 2021, DHMD 2024/85
Blaue Haartönungsmaske von WELLA, ca. 2021, DHMD 2024/85: Diese blaue Haarfarbe wurde von einer Person bei Amazon und in TikTok-Tutorials oft angeschaut, aber schließlich doch nicht gekauft oder angewendet. „Ich bin froh, dass immer mehr Menschen die Freiheit haben, sich auszudrücken, wie sie wollen und buntes Haar tragen. Darauf hatte ich mich nach meinem Coming-Out auch gefreut.“ Die Freude war jedoch gepaart mit der Befürchtung, nicht als queer gesehen und von der LGBTIQ Community akzeptiert zu werden, wenn nicht man sich nicht bestimmte äußere Merkmale wie buntes Haar aneignet.

Leitlinien & Antworten auf häufig gestelle Fragen

Jede Person, die ein Objekt zur Ausstellung beiträgt und persönlichen Erfahrungen teilen möchte, ist willkommen. Es gibt keine Einschränkungen hinsichtlich der Art des Objekts – solange Du bereit bist, den Gegenstand (oder ein Foto davon) im DHMD auszustellen.

Um teilzunehmen, füllst Du das Kontaktformular aus und/oder beschreibst kurz, welches deiner persönlichen Objekte im Museum ausgestellt werden soll und welche Erlebnisse Du damit verbindest. Wir prüfen deinen Vorschlag und setzen uns mit dir in Verbindung, um die Übergabe zu organisieren. Da der Platz begrenzt ist, behalten wir uns das Recht vor, Vorschläge abzulehnen. Bitte habe auch Verständnis dafür, dass wir spontan vorbeigebrachte Objekte nicht annehmen können.

Jedes ausgestellte Objekt wird von einem Text begleitet, der deine persönliche Geschichte erzählt. Du kannst entscheiden, ob dein Name genannt wird oder Du anonym bleiben möchtest. Alternativ kannst Du deine Geschichte als Sprachnachricht übermitteln, und wir transkribieren sie. Falls Du deine Geschichte in einer anderen Sprache erzählen möchtest, kümmern wir uns um die Übersetzung.

Du hast zwei Optionen: Du kannst dein Objekt für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung stellen und es danach zurückholen, oder Du schenkst es dem DHMD, wodurch es Teil unserer Sammlung wird. Im Einzelfall können wir dir auch das Objekt ersetzen. Falls dein Objekt besonderen Schutz erfordert, informiere uns bitte. Je nach Art, Größe und Zustand des Objekts behalten wir uns vor, eine Schenkung abzulehnen.

Als kleines Dankeschön für deine Objektübergabe erhältst Du zwei Freikarten für das Deutsche Hygiene-Museum Dresden sowie eine Schenkungsurkunde oder einen Leihvertrag.