Arbeit

Medientheoretikerin und Journalistin, HfG Karlsruhe

Ariana Dongus

Women in Computation

Vom 19. Jahrhundert bis zum Zweiten Weltkrieg trugen mathematisch begabte Frauen, die in Firmen oder beim Militär an der Berechnung komplexer Daten  arbeiteten, im englischsprachigen Raum die Berufsbezeichnung „Computer“. Das war eine für Frauen durchaus übliche Anstellung. Noch in den 1960er-Jahren galt Programmieren als eine weibliche Tätigkeit. Die heutige, männlich dominierte Computergeschichtsschreibung verkennt diese zentrale Bedeutung der Frauen.

Professor für Designkonzeption und Medientheorie, HTW Dresden

Florian Alexander Schmidt

Digitale Wanderarbeit

Am Frontend der aktuellsten Entwicklungen in der digitalen Technik verkauft man „magische  KI“. Am Backend sitzen Crowdworker*innen und bereiten die Daten  auf, mit denen unseren Autos das Fahren beigebracht wird. Hunderttausende Arbeiter*innen schuften in (schein)selbständiger Tätigkeit für Crowdworking-Plattformen, von denen einige aktuell 75 Prozent ihrer Arbeitskräfte aus Venezuela rekrutieren, weil sich hier hoher Bildungsstandard und existentielle Not verbinden.

Künstler und Programmierer, Fakultät Design, HTW Dresden

Sebastian Schmieg

Klick, klick, klick

Im Internet sind alle gleich und arbeiten mit – erstellen Profile, lösen Captchas, produzieren Datenspuren. Manche allerdings sind weniger gleich. Damit  die  smarten Computerprogramme bei uns funktionieren, arbeiten ihr Menschen an anderen Orten unter prekären Bedingungen zu. Outsourcing funktioniert auch im neuen KI-Zeitalter bestens. Eröffnet diese Form des Plattformkapitalismus umgekehrt auch neue Möglichkeiten der Umverteilung von Privilegien?