Demokratie

Soziologe, Uni Jena

Robert Feustel

Digitaler Faschismus?

Vor allem rechte Mobilisierungskampagnen profitieren von den charakteristischen Strukturen der Internet-Kommunikation. Gemeint sind ihre affektgeladene Schnelllebigkeit, Filterblasen und das „Majority Illusion-Paradox“. Es kursiert bereits die Rede von einem „digitalen Faschismus“. Die demagogischen Tricks, die dabei zur Anwendung kommen sind allerdings nicht neu, sondern wiederholen in vielen Fällen fast wortgleich Muster und Strategien, die bereits seit den 1920er-Jahren entwickelt wurden.

Politologin, Wissenschaftszentrum Berlin

Jeanette Hofmann

Demokratie in der digitalen Gesellschaft

Heutzutage wird oft behauptet, dass Social Media die Demokratie bedrohen. Damit gerät aus dem Blick, dass sie die öffentliche Sphäre zugleich erweitern und ein großes demokratisches Potenzial in sich tragen. Digitalisierung findet unter gesellschaftlichen Rahmenbedingungen statt, auf die wir Einfluss haben. Soziale Medien bieten nicht zuletzt die Chance auf eine neue Formierung von Gesellschaften und eine Erneuerung der Demokratie.

Politik
Professorin für Philosophie und Expertin für wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen, TU Darmstadt

Petra Gehring

Brauchen wir Digitalministerien – und wenn ja, wie viele?

Besonders interessant an „KI“ sind die widerstreitenden Erwartungen, welche sich auf Seiten der Politik mit dem Stichwort verbinden. Wie reden Politiker*innen über „IT“ und „KI“, und wie versuchen sie sich an einer Gestaltung dieser Bereiche (oder auch nicht)? Deutschland und Europa müssen hier in ganze Politikfelder neu einsteigen – und für die Bürger*innen gilt das auch.

Transparenz
Philosoph, Forschungsschwerpunkte Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Institut für Philosophie, TU Dresden

Rico Hauswald

Digitales Orakel

KI-Systeme könnten in zunehmendem Maße jene Rollen übernehmen, die bislang menschliche Experten und Koryphäen gespielt haben. Charakteristisch für diese ist, dass ihnen ein hohes Maß an „epistemischer Autorität“ beigemessen wird: Man verlässt sich auf ihr Urteil, auch wenn man dessen Zustandekommen nicht versteht. Wie wird sich jenes System epistemischer Arbeitsteilung verändern, wenn diese Autorität an KI übergeht?