Künstlich

Kultur- und Medienwissenschaftler und Kurator

Paul Feigelfeld

Intelligenz ist immer künstlich

Evolutionsgeschichtlich ist die Gattung Mensch ein Parasit der von ihr entwickelten Technologien. Jedes neue Werkzeug veränderte nicht nur unsere Umwelt, sondern auch uns Menschen selber. Seit wir denken können, ist „künstliche“ Intelligenz also Teil unserer Evolution. Wir haben nie alleine gedacht, es ist fraglich, ob wir das überhaupt können. Die Übertreibung, die wir Intelligenz nennen, produziert immerfort Kunst und Künstliches, Werkzeuge und Medien.

Political Data Scientist, TU München

Simon Hegelich

Der künstliche Verstand

Eine künstliche Intelligenz, die diese Bezeichnung verdient, ist nicht in Sicht. Sie wird aber kommen und zwar schneller, als viele glauben. Künstlicher Verstand wird nicht so denken wie ein Mensch. Aber ein Flugzeug fliegt auch nicht so wie ein Vogel. Wenn es gelingt, die modernen Fortschritte in der Mustererkennung in ein System zu integrieren, das spekulative neue Verbindungen herstellt, dann wird diese Erfindung die menschlichen Fähigkeiten in neue Bereiche erweitern.

Informatiker, Universität Bremen, Mitbegründer des FIfF e. V.

Hans-Jörg Kreowski

„Künstliche“ Intelligenz

Eine künstliche Blume sieht aus wie eine Blume, ist aber etwas anderes. Ein künstlicher See dagegen ist ein See. Unter welche Kategorie „Künstlich“ fällt KI? Erweckt KI in der Erledigung algorithmischer Aufgaben lediglich den Schein von Intelligenz? Oder verwirklicht sie echte Intelligenz, nur künstlich hergestellt? Solange die menschliche Intelligenz nicht hinreichend erforscht ist, wird dieser Punkt strittig bleiben.