User/Bürger*innen

Politologin, Wissenschaftszentrum Berlin

Jeanette Hofmann

Bürger*innen aus dem Internet

Im Zeitalter der Digitalisierung ändern sich auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. KI und Big Data-Analysen bringen neue Menschenbilder hervor, die mit dem Bild des rational entscheidenden Citoyens konkurrieren. Auf die gesellschaftliche Bühne treten Subjektivitäten, die sich nach Vorlieben und Gefühlen auffächern, dabei aber stets dem Verdacht gegenwehrloser Manipulierbarkeit unterliegen. Die Bürger*innen als User*innen-Persönlichkeiten… kann das gut gehen?

Gesellschaftswissenschaftliches Profil „Künstliche Intelligenz“ der 10. Klassen

Schüler*Innen des Gymnasiums Bürgerwiese

Die KI der Gesellschaft

Von Mobilität über politische Partizipation, Rechtsprechung bis zu Staatlichkeit und Polizei, in fast allen zentralen gesellschaftlichen Feldern kündigen sich große, durch KI getragene Veränderungen an. Welche Perspektiven eröffnen sich daraus für die kommende Generation von Bürger*innen? Bedeutet mehr Steuerung durch elektronische Systeme eine Einschränkung oder eine Erweiterung der Freiheiten?

Wissenschaftshistoriker, ETH Zürich

Max Stadler

Vom Arbeiter zum User

Die rezente Geschichte von KI ist auf das Engste mit post-industriellen Ideologien von Arbeit verzahnt; und damit mit dem, was seit den 1980er Jahren als User von sich Reden machte: die/der Benutzer*in von „humanen“ Maschinen. Die Folgen dieser Verstrickungen bleiben ambivalent: Die „Natürlichkeit“ interaktiver Intelligenz, die einst als Kritik an Rationalisierung, Computerisierung und Automatisierung formuliert wurde, ist heute Fundament inhumaner Technologien.