Wahrnehmung

Professor für Mediengestaltung, Fakultät für Informatik, TU Dresden

Rainer Groh

KI im Kirchenfenster

In großen Teams arbeiten Grohs Mitarbeiter*innen am Institut für Software- und Multimediatechnik an Daten-Visualisierungen und neuen Mensch-Maschine-Schnittstellen. Dabei gibt es erstaunlich zeitenüberdauernde Metaphern in der hyperdynamischen Computerwelt. Selbst die avanciertesten Programme vermitteln sich durch den Blick in „Fenster“; einer Ordnung der Dinge, die viel mit dem Weltbild des Mittelalters zu tun hat.
 

Physiker, Informatiker, Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden

Ulrik Günther

Das Beste aus beiden Welten

Bei der digitalen Modellierung biologischer Organismen entstehen Terabytes von Daten. Um die Datenmengen bei der Weiterverarbeitung zu reduzieren, assistieren Menschen der KI. Mittels VR-Brille und angeschlossenem Eye-Tracker zeigen ihre Blicke, wo die nächste Bewegung im Mikroskopbild zu erwarten ist. So ermöglichen sie der KI, sich nur auf die relevanten Bildausschnitte zu konzentrieren, statt in jedem Moment das gesamte Bild zu erfassen.

Literatur- und Medienwissenschaftlerin, TU Dresden

Tanja Prokic

Maschinensehen und Neuer Mensch

Avantgardisten des Kinos wie Fritz Lang und Dziga Vertov visionierten das Entstehen eines neuen maschinellen Bewusstseins aus einer maschinellen Wahrnehmung. Inwieweit kann man in diesen ästhetischen Konzepten Vorgriffe auf das sehen, was sich heute mittels Überwachungstechnologie, Daten sammelnden Smartphones und Internet gekoppelter Weiterverarbeitung vollzieht? Waren die ideologisch überfrachteten 1920er-Jahre unsere Schwellenzeit?