Bin ich schön!

Das neue Studio in der Dauerausstellung

Ab dem 25. Oktober heißt es im neu entstandenen „Studio in der Dauerausstellung“: Bin ich schön! ​​​Der letzte Saal der Ausstellung wurde im Rahmen eines innovativen Beteiligungsprojekts mit Vertreter:innen der Dresdner Stadtgesellschaft vollkommen neu konzipiert. Er wird sich dem Thema Schönheit künftig von der ganz persönlichen Seite widmen!

Was bedeutet Schönsein heute – wie pflegen, stylen und präsentieren wir unseren Körper? Derzeit gibt es zahllose Möglichkeiten, unser Aussehen individuell zu gestalten. Gleichzeitig wächst aber auch der Druck, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen. Darüber haben wir uns für diese Ausstellung mit rund 100 Menschen aus Dresden und Umgebung in mehreren Workshops ausgetauscht. Ihre Geschichten und die Alltagsdinge, die sie uns für unsere Sammlung überlassen haben, stehen im Mittelpunkt dieses neuen Raums der Dauerausstellung – neben spannenden historischen Objekten aus unseren eigenen Beständen.

In vier Abteilungen geht Bin ich schön! den folgenden Fragen nach: Auf welche Weise verändern wir unser Aussehen? Wie gehen wir mit Schönheitsidealen um? Wie zeigen wir uns online? Was hat Schönheit mit dem Konsum von Produkten zu tun?

 

Vor dem Spiegel

Sich schön machen gehört zu unserem Alltag. Unsere Routinen sind mal schnell erledigt, mal aufwendig und zeitintensiv. Durch unser Aussehen zeigen wir, wer wir sind oder sein wollen. Vor dem Spiegel sehen wir aber nicht nur unser Gesicht, sondern auch unsere Wünsche, Unsicherheiten und Erwartungen. Ob Nägel lackieren, Parfüm auftragen, Haare stylen oder tätowieren – es geht dabei auch um unsere Beziehung zu uns selbst und zu anderen.

 

Gegen Schönheit

Zu dick, zu alt, zu auffällig? Schönheitsideale geben uns manchmal das Gefühl, dass wir irgendwie nicht richtig sind. Diese Ideale sagen, wie ein Körper aussehen soll – schlank, jung, weiß, gesund! Besonders weibliche Körper stehen dadurch unter Druck. Aber viele widersetzen sich solchen Anforderungen - privat und auch öffentlich: Graue Haare wachsen lassen, die Waage wegwerfen, buntes Make-up tragen, gemeinsam über blöde Kommentare lachen oder die eigene Herkunft entdecken! Und vor allem: lernen, sich selbst anzunehmen, so wie man ist.

 

Durch den Filter

Soziale Medien spielen eine immer größere Rolle in unserem Leben. Wir machen Selfies und Videos, posten und kommentieren Beiträge. Die Plattformen bringen uns dazu, uns mit anderen zu vergleichen und das eigene Bild zu verbessern. Technische Filter machen die Haut glatter, die Augen größer, den Bauch flacher. Aber inzwischen wir finden auch online immer mehr Gegenbilder von Menschen, die dabei nicht mitmachen und sich zeigen wie sie sind.

 

Ware Schönheit

Wir lassen uns von neuen Trends begeistern, gönnen uns teure Marken, sparen für Schönheitseingriffe oder kaufen ganz bewusst nachhaltig ein. Es geht dabei auch um Spaß, Kreativität und die Verbindung mit anderen. Der Konsum von Produkten hat aber auch etwas mit Status und Selbstoptimierung zu tun. Einige lehnen diese Art von Überkonsum ab, suchen Alternativen und probieren Do-It-Yourself Rezepte aus.

 

Das Studio in der Dauer­ausstellung wird zwei Jahre lang mit der Ausstellung Bin ich schön! bespielt, danach wird dieser flexibel ausgestattete Ausstellungsraum mit einem anderen Thema bespielt werden.

Interaktiv & inklusiv

An den interaktiven Stationen des neuen Ausstellungsbereichs kann man sich digital via Gesichtsfilter "schön" machen, die Anwendungsmöglichkeiten eines historischen „Hochfrequenzapparates“ erraten oder erfahren, wie aktuelle Schönheitsprodukte zielgruppengenau zugeschnitten werden. Und wer sich über das aktuelle Projekt hinaus an der Sammlungsarbeit des Museums beteiligen möchte, kann darüber abstimmen, welche Objekte als nächstes in die Sammlung aufgenommen werden sollen und eigene Vorschläge machen.

Inklusion und Barrierefreiheit sind wesentliche Bestandteile des Ausstellungskonzepts: Ausgewählte Objekte und interaktive Stationen machen das Thema auch für blinde oder gehörlose Menschen zugänglich. Kritisch überdacht wird dabei auch, dass Schönheit häufig vor allem als ein visuelles Phänomen dargestellt und wahrgenommen wird. Für Menschen mit Hörschwierigkeiten vermeidet die Ausstellung eine störende Raumakustik, für blinde und seheingeschränkte Besucher:innen setzt sie ein erneuertes flexibles Bodenleitsystem sowie taktile Modelle und Raumpläne ein.

Objekte & Geschichten

Hier eine Auswahl der Alltagsgegenstände und persönlichen Geschichten, die wir für "Schönheit kommt von innen" gesammelt haben:

Und hier einige historische Objekte aus unserer Sammlung zum Thema Schönheit und Körperpflege, die wir im neuen Raum präsentieren:  

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