Im Zentrum eine junge Journalistin mit Kopfhörern, die sich in einer Ausstellung Notizen macht. Vor und hinter ihr stehen weitere Pressevertreter.

Pressemitteilung

Das Deutsche Hygiene-Museum ist Träger der 4. Sächsischen Landesausstellung Industriekultur 2020

Vom 25. April bis zum 1. November 2020 wird die 4. Sächsische Landesausstellung die gesamte Region Südwestsachsen als eine Wiege der deutschen Industrialisierung in das Licht der Öffentlichkeit rücken. Mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Mensch, Kultur und Industrie“ werden eine große Zentralausstellung in Zwickau und weitere Ausstellungen in sechs regionalen Museen spannende Themen und Objekte an authentischen Schauplätzen präsentieren. Dieses umfassende Konzept der Landesausstellung wird die Geschichte der Industrialisierung in Sachsen und Deutschland Revue passieren lassen und Schlaglichter auf ihre Weiterentwicklung in der Zukunft werfen.

Die Zentralschau wird durch das Deutsche Hygiene-Museum im Audi-Bau in Zwickau ausgerichtet. Als Museum vom Menschen wird es die Geschichte der Industrialisierung so erzählen, dass die umwälzenden Auswirkungen dieses technologisch-ökonomischen Entwicklungsschubs auf alle Lebensverhältnisse, auf Identität, Wohlstand und das gesellschaftliche Zusammenleben erlebbar werden.

Dauernde Veränderung und Beschleunigung sind die Signatur des modernen Lebens. Die Landesausstellung wird diese Prozesse in den verschiedenen Teilsystemen der Gesellschaft nachverfolgen. Sie wird die fundamentalen Veränderungen des Alltagslebens sichtbar machen, die etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die neuen Arbeitsformen an hoch entwickelten Maschinen, durch eine bisher unbekannte Mobilität oder die Allgegenwart der elektrischem Energie entstanden sind. Auch die sozialen und politischen Bestrebungen, die auf die Herausforderungen des permanenten Wandels antworten, werden in der Landesausstellung ihren Platz finden. Dazu gehört die Entstehung demokratischer Verfassungen und Parteien oder der Frauenbewegung ebenso wie eine neue Formgebung in der Industrie, die revolutionären Gegenentwürfe der Kunst und die Verheißungen der Massenkultur oder die Herausbildung einer modernen Körperkultur und des Sports.

Diese Themen der Zentralausstellung in Zwickau werden an sechs authentischen Schauplätzen der Industriegeschichte in weiteren Sonderausstellungen konkretisiert und vertieft:

Das Industriemuseum Chemnitz wird die Stationen der sächsischen Maschinenbaukunst und ihre Konsequenzen für die Entwicklung der Industrialisierung in Sachsen und Deutschland vorstellen. Die entscheidende Frage lautet hier: Was macht der Mensch mit der Maschine, was macht die Maschine mit den Menschen?

In der original erhaltenen Tuchfabrik Gebrüder Pfau in Crimmitschau können die Besucherinnen und Besucher eine Zeitreise in die für Sachsens Geschichte so wichtige Epoche der Textilindustrie unternehmen. Die zum Teil 100 Jahre alten Maschinen und Webstühle werden in einer seit ihrer Schließung unveränderten Fabriksituation vorgeführt. Vom „Krempelwolf“ für die Rohwolle bis zur Appretur des fertigen Tuches sind hier alle Schritte der Tuchfabrikation nachvollziehbar.

Auf dem Gelände des Eisenbahnmuseums Chemnitz-Hilbersdorf wird man zwischen historischen Dampf- und Dieselloks in der rußigen Atmosphäre eines Ringlokschuppens die industrielle Vernetzung von Mensch, Rohstoffen und Produkten in einem industriehistorischen Freilichtmuseum erkunden können. Ein Highlight dieses Geländes ist der bereits 1896 konstruierte Ablaufberg, auf dem 1930 eine Seilablaufanlage zur automatischen Zusammenstellung von Güterzügen installiert wurde.

Das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge zeigt den für die wirtschaftliche Entwicklung Südwestsachsens fundamentalen Steinkohlenbergbau und wirft einen Blick in die Zukunft der Energieversorgung. Daneben gewährt das Forschungsbergwerk Himmelfahrt Fundgrube in Freiberg Einblicke in die Geschichte des Erzbergbaus und zeigt im Besucherbergwerk unter Tage, welche Rolle die aktuelle wissenschaftliche Forschung für die Ressourcentechnologien spielt.

Unmittelbar neben der Zentralausstellung im Audi-Bau in Zwickau beleuchtet das August-Horch-Museum die Geschichte der mit dem Auto möglich gewordenen Mobilität und behandelt Zukunftsfragen und -probleme der Automobilproduktion.

Die Ausstellung wird durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.


Ausstellungszeitraum und -ort

25. April – 1. November 2020, Audi-Bau, Zwickau


Kurator

Thomas Spring, Berlin


Kontakt

Telefon Büro Projektteam SLA2020: 0351 / 4846 285
E-Mail: info(at)sla2020.de


www.boom-sachsen.de

 


Bildnachweis Pressefotos

Audibau: Stadt Zwickau

SLA 2020: Dr. Bruno Bartscher

Zentraler Ausstellungsort: Der Audi-Bau in Zwickau (Foto: Stadt Zwickau)