Körperpraktiken im Alltag

Ausgewählte Spezialsammlungen / Konvolute

Im Sammlungsbereich „Körperpraktiken im Alltag“ werden Alltagsgegenstände zur Körperpflege und Körperbearbeitung gesammelt. Seinen Körper gesund und fit zu halten, hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts zur Norm entwickelt. Unterschiedlichste Gebrauchsgegenstände wie Fieberthermometer, Hochfrequenzapparate und Bestrahlungslampen, Kondome und Antibabypillen, Prothesen und Implantate, Seh- und Hörhilfen dienten diesem Zweck. Der Sammlungsbereich dokumentiert, wie Körper im Alltag durch Dinge geschaffen werden und liefert Auskunft über diverse zeittypische Körpererfahrungen. Dabei wird insbesondere die private Nutzung berücksichtigt und es werden individuelle Perspektiven erfasst. Er umfasst heute ca. 12.500 inventarisierte Objekte. Teilweise sind die Objekte in Konvoluten gefasst.

Weiblicher Perückenkopf von 1700. Auf ihrem Oberteil hat die weibliche Figur einen blauen Schal mit einer rosa Blume.

Weiblicher Perückenkopf, um 1700

Inv. Nr. SK 121

DIE SAMMLUNG SCHWARZKOPF IM DEUTSCHEN HYGIENE-MUSEUM

In mehr als vier Jahrzehnten hat die Firma Hans Schwarzkopf eine Sammlung zur Geschichte der Haar- und Schönheitspflege aufgebaut und diese im Jahre 1995 dem Deutschen Hygiene-Museum als Dauerleihgabe übergeben. Zu den mehr als 2.000 Objekten der heute zur Henkel AG & Co. KGaA gehörenden Sammlung zählen u.a. Rasiermesser und Kämme, Gerätschaften für den Aderlass, Waschgarnituren und Schminktische, Puderdosen und Duftflakons, Flohfallen und Perückenköpfe, Haarwalze und Dauerwellgerät. Diese sind Belegstücke von Körperpraktiken verschiedener Kulturepochen - von der Antike über das Mittelalter hin zu Renaissance, Barock, Klassizismus bis zur Moderne. Ein umfangreicher Grafikbestand mit Darstellungen von Berufen wie Bader, Perückenmacher und Parfümeur ergänzt die Sammlung.


Objekt-Recherche
Datenfeld "Konvolut": Sammlung Schwarzkopf
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Eine Scherenbrille aus Horn aus dem Jahr 1800.

Scherenbrille, um 1800

Inv. Nr. M 464

Die Sammlung Münchow

Der Zwickauer Augenarzt Dr. Wolfgang Münchow (1923 - 1986) hat dem Museum seine Forschungssammlung zur Geschichte der Augenheilkunde im Jahre 1984 übereignet. Die Sammlung umfasst 1.000 Objekte aus dem 17. bis 20. Jahrhundert, darunter historische Sehhilfen, Diagnose- und Untersuchungsgeräte, Operationsinstrumente, Graphiken, Mandate und Gemälde sowie eine umfangreiche medizinhistorische Bibliothek. Der besondere Wert dieser Sammlung liegt in ihrer Komplexität, denn sie zeichnet nicht nur die wichtigsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Augenheilkunde, sondern auch die publizistischen und kulturgeschichtlichen Dimensionen dieser Geschichte nach.

 
Publikation
Augenheilkunde - Die Sammlung Münchow
Sammlung Münchow. Forschungssammlung zur Geschichte der Augenheilkunde
ZU DEN PUBLIKATIONEN


Objekt-Recherche
Datenfeld "Konvolut": Sammlung Münchow
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Unterarmprothese von 1947 aus Leder und Metall mit Arbeitshaken und Arbeitsring.

Unterarmprothese mit Arbeitshaken und -ring, links, 1947

Inv. Nr. 2000/415

MEDIZIN-HISTORISCHE SAMMLUNG DER TECHNISCHEN ORTHOPÄDIE DITTMER

Die Sammlung hat der Berliner Orthopädiemechaniker Klaus Dittmer über viele Jahre zusammengetragen und 2007 dem Deutschen Hygiene-Museum geschenkt. Die mehrere hundert Objekte bezeugen die Geschichte und Entwicklung der Orthopädietechnik insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Forschungsprojekt
Diese Sammlung bildete den Ausgangspunkt für das dreijährige Forschungsprojekt "Anthropofakte. Schnittstelle Mensch" (August 2013 bis Juli 2016).

ZUM FORSCHUNGSPROJEKT

Publikation
Körpergeschichten. Eine Sammlung zur Prothetik
Parahuman. Neue Perspektiven auf das Leben mit Technik
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Objekt-Recherche
Datenfeld "Konvolut": Medizin-historische Sammlung der technischen Orthopädie Dittmer
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Roter Kinderwagen von 1975.

Panoramakinderwagen, um 1975

Inv. Nr. 2000/8

SAMMLUNG ZUR KINDERKRIPPE IN DER DDR

Diese Sammlung umfasst fünfhundert Objekte und Dokumente, die aus Dresdner Tageskinderkrippen im Zeitraum von 1950 bis 1990 stammen. Dazu zählen Möbel, Spielzeug, Kleidung, Trink- und Essgeschirr, Gegenstände und Dokumente zur medizinischen Betreuung, zur Gesundheitserziehung und Körperpflege in den Kinderkrippen. Informationstafeln, Wandzeitungen und Krippenchroniken, didaktisches und methodisches Material für die Krippenerzieherinnen sind ebenso Bestandteile des Konvolutes. 

Objekt-Recherche
Datenfeld "Konvolut": Sammlung zur Kinderkrippe in der DDR
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Ein alter Spiegel mit roter Fläche und einer Odol-Flasche links unten.

Spiegel mit Odol-Werbung, um 1900, Inv. Nr. 1993/481

ODOL-ARCHIV IM DEUTSCHEN HYGIENE-MUSEUM

Im Jahre 2004 schenkte die GlaxoSmithKline Consumer Healthcare GmbH & Co. KG dem Deutschen Hygiene-Museum das Odol-Archiv. Mehrere tausend Objekte dokumentieren die Werbe- und Produktgeschichte des Mundwassers ODOL und anderer gleichnamiger Produkte von 1893 bis in die 1960er Jahre. Eine Zeitungsausschnittsammlung mit Werbeanzeigen zu ODOL bildet den umfangreichsten Teil des Konvolutes.  Historische Odol-Flaschen, Mundspülgläser, Zahnpastaverpackungen, Werbeaufsteller sowie Emailleschilder, Fotos, Postkarten und Werbefilme kommen hinzu.

Publikation
In aller Munde. 100 Jahre Odol
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Objekt-Recherche
Datenfeld "Konvolut": Odol-Archiv im Deutschen Hygiene-Museum
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