Drei Unterschenkelprothesen von 1996, 1990, und 1983 aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Größen.

ANTHROPOFAKTE Artefakte zur Prothetik im Deutschen Hygiene-Museum

Das Projekt

Unter dem Dach des Verbundprojektes „Anthropofakte. Schnittstelle Mensch. Kompensation, Extension und Optimierung durch Artefakte“ (www.anthropofakte.de), in dem das Museum mit der Technischen Universität Berlin kooperiert hat, wurde das Dresdner Forschungsprojekt  2016 abgeschlossen. Ausgangspunkt dieses Forschungsvorhabens waren 700 Prothesen und Orthesen, Seh- und Hörhilfen, Implantate und Rollstühle, die vorwiegend aus dem 20. und 21. Jahrhundert stammen. Im Unterschied zu einer klassischen medizin- oder technikhistorischen Schwerpunktsetzung werden diese technischen Hilfsmittel im Deutschen Hygiene-Museum gesammelt, um historische Alltagserfahrungen des Körpers bewahren und rekonstruieren zu können. Fragen nach den Gebrauchsweisen und den Beziehungen der Menschen zu diesen Objekten können gestellt werden. Der Sammlungsbestand des DHMD erlaubte es, das Wissen über die Geschichte der Prothetik anhand der konkreten Objektbefragungen zu präzisieren und gleichzeitig aktuelle Entwicklung auf dem Gebiet der technischen Körpermodifikation historisch einzuordnen.

PROJEKTERGEBNISSE

Zum Abschluss des Dresdner Teilprojektes sind zwei Publikationen erschienen. Darüber hinaus wurde der Prothetik-Bestand umfassend erschlossen und digitalisiert.


Publikationen
Sammlungsschwerpunkt: Körpergeschichten. Eine Sammlung zur Prothetik
Schriftenreihe DHMD: Parahuman - Neue Perspektiven auf das Leben mit Technik

ZU DEN PUBLIKATIONEN

Objekt-Recherche (Filtern nach Konvolut)
SAMMLUNG ONLINE

 

Tagungsarchiv
PARAHUMAN
JUST DO IT

Wenn Technik unter die Haut geht

Zu den ungewöhnlicheren Objekten der Prothetiksammlung zählen die Implantate von Stefan Greiner, der sich selbst als Cyborg bezeichnet. Im Herbst 2013 ließ er sich einen Magneten in die Kuppe des linken Ringfingers setzen, mit dessen Hilfe die Wahrnehmung elektromagnetischer Felder möglich ist. Als zweites Implantat folgte wenig später ein RFD-Chip, der persönliche Daten speichert und dadurch etwa die subkutane Steuerung elektrischer Geräte ermöglicht. Nach etwa einem Jahr wurden beide Implantate wieder entfernt - und der Sammlung des DHMD einverleibt. (Inv. Nr. 2016/102.1 und 2016/102.2)