THINK TANK | Change Management Wie kann die Kritik am Museum im Museum Folgen haben?

03. Nov 2022 - 04. Nov 2022

Selbstreflexion der Narrative, Strukturen und Widersprüche in der Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ auf Basis der Kritischen Museologie mit schnittpunkt, Wien

THINK TANK | Change Management

WIE KANN DIE KRITIK AM MUSEUM IM MUSEUM FOLGEN HABEN?

Selbstreflexion der Narrative, Strukturen und Widersprüche in der Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ auf Basis der Kritischen Museologie mit schnittpunkt, Wien

Um im Öffnungs- und Diversifizierungsprozess auch die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ intensiv zu hinterfragen, veranstaltete das DHMD am 3. und 4. November 2022 gemeinsam mit dem Wiener Museumsmacherinnen-Netzwerk „schnittpunkt“ einen „Think Tank“ zur Frage „Wie kann die Kritik am Museum im Museum Folgen haben?“. 35 Kolleg:innen setzten sich abteilungsübergreifend mit Martina Griesser-Stermscheg, Christine Haupt-Stummer, Beatrice Jaschke, Nora Sternfeld und Luisa Ziaja von schnittpunkt und Gästen aus befreundeten Museen und Instituten intensiv mit den Narrativen und Präsentationsmustern der Dauerausstellung auseinander, um diese und den darunterliegenden Kanon aus dem Inneren der Institution heraus aufzubrechen. Als Einführung dienten Impulsreferate aus dem DHMD zum aktuellen Stand der Dauerausstellung sowie „Narrative, Strukturen, Widersprüche. Ein theoretischer Input für drei Workshops, die (sich mit) Ausstellungen, Strukturen und Sammlungen anlegen“ von schnittpunkt. Anschließend folgten konkrete Beispiele aus der Praxis von Matthias Beitl (Volkskundemuseum Wien), Beat Hächler (Alpines Museum der Schweiz, Bern), Mahret Ifeoma Kupka (Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main), Magdalena Buchczyk (Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin), Sofia Botvinnik (Museum Europäischer Kulturen – Staatliche Museen zu Berlin) und Colleen Schmitz (Leitung Ausstellungen, Forschung und öffentliche Programme am BIOTOPIA – Naturkundemuseum Bayern in München).

Als Ergebnis der vielstimmigen, auch kontroversen Abschlussdiskussion kristallisierten sich als Hauptstränge neben der Rekapitulation der Themen „Mensch“ und „Körper“ eine neue Sammlungskonzeption mit partizipativem Schwerpunkt, neue Arten der Vermittlungsstationen, die Leitbilderstellung sowie vertiefende Besucheranalysen heraus. Institutionskritik war in diesem Think Tank als produktiver, lebendiger Prozess erlebbar geworden und hatte, über die konkreten Handlungsideen hinaus, im Plenum eine große Energie für Veränderungen von innen heraus freigesetzt. Die Ergebnisse bilden die Grundlage der zukünftigen Überarbeitungsmaßnahmen in der Dauerausstellung.

Eine künstlerische Dokumentation des Think Tanks steht HIER als pdf zur Verfügung, um andere Institutionen zur Reflexion sowie zur Initiierung und konzeptionellen Rahmung von diversitätsorientierten Change-Management-Prozessen anzuregen.
 

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