Neue Kulturprojekte für Löbau
Haus Schminke und Deutsches Hygiene-Museum starten eine zweijährige Kooperation
Die Stiftung Haus Schminke in Löbau und das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden werden in den nächsten beiden Jahren gemeinsam kulturelle Aktivitäten in Löbau entwickeln und mit lokalen Partnerinstitutionen realisieren. Im Rahmen dieser Kooperation sollen das Areal rund um das Haus Schminke und die benachbarte ehemalige Anker-Teigwarenfabrik mit Veranstaltungen und anderen kulturellen Formaten bespielt werden. Im Laufe des Projekts sollen weitere Löbauer Orte und Akteure einbezogen werden, um die Beteiligungskultur in der Stadt dauerhaft zu stärken.
Das Projekt wird durch eine großzügige Förderung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung ermöglicht.
Bei einem Pressegespräch am 17. Januar 2025 informierten Vertreterinnen von Haus Schminke und Deutschem Hygiene-Museum über den aktuellen Projektstand. Die geplanten Formate und Veranstaltungen sollen zunächst aus dem Themenkreis einer Sonderausstellung mit dem Arbeitstitel „Mentale Gesundheit“ entwickelt werden, die ab 2026 im Hygiene-Museum zu sehen sein wird. Einige Elemente aus dieser Ausstellung sollen in geeigneter Form in Löbau erlebbar sein.
Im Stadtraum sollen Aktionen an einer mobilen Station angeboten werden, an der z.B. kurze Umfragen unter den Passanten durchgeführt oder interaktive Aufgaben gelöst werden können. Unter dem Motto „Löbau, wie geht´s?“ soll dabei ein elementares Gesprächsangebot zur mentalen Gesundheit im Vordergrund stehen. Durch solche spielerischen Ansätze sollen die Löbauerinnen und Löbauer für dieses wichtige Thema sensibilisiert und zur Selbsterfahrung und -wahrnehmung angeregt werden; gleichzeitig sollen sie damit auch Bezüge zur Situation in ihrer Stadt und zu ihrem eigenen Alltag herstellen können.
Diese Veranstaltungen im Stadtraum sollen im Sommer und Herbst 2025 stattfinden, um mit den Löbauer Bürger:innen ins Gespräch zu kommen und ihre Wünsche und Bedürfnisse kennenzulernen. Im Anschluss daran sollen gemeinsam mit Interessierten weitere Veranstaltungsformate und Folgeprojekte entwickelt werden, die im Frühjahr und Sommer 2026 in der Nudelfabrik und an anderen Orten der Stadt umgesetzt werden sollen.
Weiterhin sind Veranstaltungen mit Künstler:innen aus der Region oder Dresden angedacht, in denen die Inhalte des Projekts kreativ bearbeitet werden können. Ein weiteres Format, das das Hygiene-Museum bereits erfolgreich mit Partnern in Hoyerswerda realisiert hat, sind Bus-Exkursionen aus Dresden nach Löbau, in deren Rahmen Stadtführungen und Gespräche mit lokalen Akteuren stattfinden könnten.
Um diese ersten Vorstellungen - oder auch ganz andere Ideen - partnerschaftlich umsetzen zu können, sollen in den nächsten Wochen Institutionen, Akteure und Initiativen aus Kunst und Kultur, aus dem Bildungsbereich und der Zivilgesellschaft, aus Kirchgemeinden oder Jugendeinrichtungen in Löbau angesprochen werden. Nach den Winterferien wird im März 2025 zu einem Auftakttreffen in das Haus Schminke eingeladen. Wichtig: Die Themen und Veranstaltungsformate sollen nicht vorgegeben werden, sondern vor Ort in einem ergebnisoffenen Austauschprozess gemeinsam ausgedacht, gestaltet und realisiert werden.
Die beiden Kooperationspartner Haus Schminke und Deutsches Hygiene-Museum möchten mit diesem Projekt Anregungen zur kulturellen Teilhabe geben, besonders auch für Menschen, die bisher eher weniger mit kulturellen Aktivitäten in Verbindung gekommen sind. Es geht um die Schaffung von Begegnungs- und Kommunikationsräumen, das Ermöglichen von Austauschsituationen und um Anregungen, wie die eigene Stadt mitgestaltet werden kann. Mit dem Projekt soll aber auch das vielfältige Engagement der lokalen Kultur-Akteure besser sichtbar werden und die überregionale Vernetzung zwischen Löbau und Dresden gestärkt werden.
Das Deutsche Hygiene-Museum wird in Löbau im Rahmen seines Projekts Museum unterwegs präsent sein. In diesem sogenannten „Outreach-Projekt“ geht es um den inhaltlichen Austausch zwischen dem Museum aus der Landeshauptstadt und interessierten Kultureinrichtungen in den nicht-urbanen Regionen Sachsens. In den letzten drei Jahren hat Museum unterwegs in Hoyerswerda Station gemacht und dort unterschiedliche Kooperationsprojekte realisiert. Die dabei gemachten Erfahrungen sollen jetzt in das auf zwei Jahre geplante Engagement in Löbau eingebracht werden.
Ostdeutsche Sparkassenstiftung
„Bewahren, Stärken, Begeistern.“ Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung fördert in diesem Sinne seit 1996 Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk aller Mitgliedssparkassen des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) in Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.
Insgesamt 2.587 Projekte wurden gemeinsam mit den aktuell 43 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet oder selbst realisiert. Dafür standen rund 119 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen der Stiftung, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung.
Davon wurden allein in Sachsen über 47 Millionen Euro für 943 Projekte bereitgestellt.
Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.