Geteilte Heimaten: Videoarchiv

Hier finden Sie die Panels des Kongresses zum Nachsehen!

10. Mai, Montag

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Eröffnung des Kongresses und Einführung

  • Begrüßung: Dr. Susanne Illmer, Leiterin Abteilung Wissenschaft/ Veranstaltungen, Deutsches Hygiene-Museum
  • Einführung: Kristin Heinig, Tagungsleitung, Deutsches Hygiene-Museum
  • Kongressmoderation: Dr. Susanne Kailitz, Journalistin und Politikwissenschaftlerin, Dresden

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Zum Stand der deutschen und europäischen Einheit. Ein Lagebericht (Vorschaubild zum Video)

Zum Stand der deutschen und europäischen Einheit. Ein Lagebericht

Referent: Basil Kerski, Politikwissenschaftler und Autor, Direktor des Solidarność-Zentrums Danzig

Der Impulsvortrag zeichnet die großen Linien politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen der vergangenen 30 Jahre nach und zeigt Spannungsfelder und Bruchzonen auf. Im Fokus stehen Migration und gesellschaftliche Pluralisierung ebenso wie das Verhältnis von Ost und West.

Basil Kerski ist Publizist und Autor und seit 2011 Direktor des Europäischen Solidarność-Zentrums in Danzig. Der Politikwissenschaftler und Slawist war zuvor u.a. im deutsch-amerikanischen Aspen-Institut Berlin, im Forschungsinstitut der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, im Deutschen Bundestag sowie für das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung tätig. Seit 1998 ist er zudem Chefredakteur des zweisprachigen Deutsch-Polnischen Magazins DIALOG. Für sein europäisches Engagement erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2016 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Er lebt in Berlin und Danzig.

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Lena Gorelik: Wer sind„wir”? Wo ist „Heimat”? (Vorschaubild zum Video)

Wer sind„wir”? Wo ist „Heimat”?

Sprecherin: Lena Gorelik, Journalistin und Autorin

Ist Heimat ein Haus, ein Ort, ein Land? Muss das Zuhause in der Heimat liegen? Darf die Heimat einem fremd sein? Und kann es Heimat im Plural geben? Der Versuch, etwas zu finden, was sich einer Definition entzieht: Heimat.

Lena Gorelik ist Journalistin und Autorin. Sie schreibt unter anderem für „Die Zeit“ und die „Süddeutsche Zeitung“ und verfasst in unregelmäßigen Abständen Beiträge für „Deutschlandradio Kultur“. Als Autorin hat sie selbst mehrere Romane verfasst, ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und erhielt zahlreiche Preise. Für ihren Familienroman „Die Listensammlerin“ erhielt sie 2014 den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag. In ihrem im Mai erscheinenden Roman „Wer wir sind“ thematisiert sie ihre autobiographischen Erfahrungen als Geflüchtete.

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Diskussion: Was wir teilen, was uns teilt. Zusammenhalt & Verwerfungen in Ost & West 30 Jahre danach (Vorschaubild zum Video)

Was wir teilen, was uns teilt. Zusammenhalt und Verwerfungen in Ost und West 30 Jahre danach

Referent*innen: Lena Gorelik; Basil Kerski; Julia Dumay, stellvertretende Bürgermeisterin, Straßburg; Jana Simon, Journalistin; Prof. Dr. Hans Vorländer, Politikwissenschaftler, MIDEM, Technische Universität Dresden

Moderation: Cornelius Pollmer, Journalist, Süddeutsche Zeitung

Das Eröffnungspodium nimmt eine Bestandsaufnahme vor: Wie steht es über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung und dem Beginn der Transformationen im Osten des Kontinents um den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Gibt es nach der „Wende“ und dem Zerfall des Ostblocks eine gesamtdeutsche (oder gar eine europäische) Identität? Wer gehört dazu, wer fühlt sich zugehörig? Welche sozialen, kulturellen und politischen Spaltungen und Verwerfungen sind dominant? Die Diskussion sucht auch und besonders die Auseinandersetzung mit den problematischen Aspekten des Umgangs mit Vielfalt in Deutschland und Europa: Das Thema Migration hat in den vergangenen Jahren, insbesondere seit der sogenannten Flüchtlingskrise 2015, in ganz Europa zu gesellschaftlichen Polarisierungen geführt. Der Blick auf die Entwicklungen in den osteuropäischen Transformationsgesellschaften ebenso wie auf westeuropäische Nachbarn zeigt, dass deutsch-deutsche Konfliktthemen sich auch auf europäischer Ebene wiederholen und zuspitzen und sich die Frage nach einem gesellschaftlichen Zusammenhalt in Vielfalt auch und besonders auf europäischer Ebene stellt. Inwieweit diese Polarisierungen auf grundsätzlichere Fragen des (historischen und gegenwärtigen) Verhältnisses zwischen Ost- und Westeuropa verweisen, wird ebenso Teil des Themenschwerpunktes sein. Neben analytischen, historischen und politikwissenschaftlichen Perspektiven will das Podium aufzeigen, wie sich gesellschaftliche Spannungslinien in der alltäglichen Wahrnehmung der Menschen spiegeln.

Julia Dumay ist stellvertretende Oberbürgermeisterin für europäische und internationale Beziehungen der Stadt Straßburg. Nach ihrem Studium der Politikwissenschaft  an der Sciences Po Paris und der Universität Helsinki war sie u.a. als Koordinatorin für internationale Beziehungen an der Haute école des Arts du Rhin und als Geschäftsführerin des Europäischen Architekturhauses Oberrhein tätig.

Jana Simon ist Journalistin und Schriftstellerin. Sie studierte Osteuropawissenschaften, Politologie und Publizistik in Berlin und London und war Reporterin beim „Tagesspiegel“ und bei der „Zeit“. Für ihre Reportagen erhielt sie zahlreiche Preise, u.a. den Theodor-Wolff-Preis und den Deutschen Reporterpreis. 2018 wurde sie Reporterin des Jahres. Sie ist Autorin mehrerer Bücher und Drehbücher. Ihr Band „Sei dennoch unverzagt. Gespräche mit meinen Großeltern Christa und Gerhard Wolf“ wurde ein Bestseller. Zuletzt erschien „Unter Druck. Wie sich Deutschland verändert“ (S. Fischer Verlag, 2019). Darin beschreibt sie, wie die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen der vergangenen Jahre auf das Leben Einzelner und das ganze Land einwirken.

Prof. Dr. Hans Vorländer ist seit 2005 Direktor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der Technischen Universität Dresden, seit 2017 ebendort Direktor des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM). Er baute an der TU Dresden das Institut für Politikwissenschaft mit auf und hatte von 1993 bis 2020 dort den Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte inne. Zudem ist er Mitherausgeber der Zeitschrift für Politikwissenschaft und Mitglied des Wissenschaftlichen Beraterkreises (WBK) des BMBF. Er gehört dem Sachverständigenrat für Integration und Migration an und ist Mitglied in der von der Bundesregierung eingesetzten Fachkommission zu den Rahmenbedingungen von Integrationsfähigkeit. 

Cornelius Pollmer ist Journalist. Nach einem Studium der Volkswirtschaft und der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule ging er zur Süddeutschen Zeitung, für diese schreibt er heute vor allem über den Osten Deutschlands. 2018 erschien bei Thelem der Band „Randland“ mit vielen Texten aus den neuen Bundesländern. 2019 folgte das Buch „Heut ist irgendwie ein komischer Tag“, eine Reportage über einen Sommer in Brandenburg. Cornelius Pollmer moderiert regelmäßig Bühnengespräche, vorwiegend in den thematischen Großräumen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. In seinen Texten ringt er immer wieder um seine Heimat Sachsen und insbesondere die Stadt Dresden.

11. Mai, Dienstag

Eröffnung des Kongresstags und Einführung

Kristin Heinig, Tagungsleitung, Deutsches Hygiene-Museum
Dr. Susanne Kailitz, Journalistin und Politikwissenschaftlerin, Dresden

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Diskussion: Geteilt, geeint, gespalten — Politische Kulturen in Ost und West (Vorschaubild zum Video)

Wahlpanel 1: Geteilt, geeint, gespalten. Politische Kulturen in Ost und West

Referent*innen: Andreas Bialas, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion NRW und Vizepräsident der Kulturpolitischen Gesellschaft; Sanem Kleff, Pädagogin und Vorstandsvorsitzende der Aktion Courage Berlin; Prof. Dr. Raj Kollmorgen, Soziologe, Hochschule Zittau/Görlitz; Ayman Qasarwa, Geschäftsführer, Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst)

Moderation: Dr. Susanne Kailitz, Journalistin

Mit Blick auf politische, ökonomische und gesellschaftliche Entwicklungen sind 30 Jahre nach der Wiedervereinigung noch immer Unterschiede zwischen Ost und West feststellbar. Nicht nur beim Thema Zuwanderung kann sowohl innerhalb Deutschlands, als auch innerhalb Europas regelmäßig ein Aufeinanderprallen unterschiedlicher Anschauungen beobachtet werden. Dabei zeichnet sich ein grundlegender Konflikt ab, der trotz seiner ökonomischen und sozialen Dimensionen vor allem als kulturelle Auseinandersetzung zwischen eher liberal-kosmopolitisch und eher konservativ-ethnozentrisch orientierten Teilen der Bürgerschaft ausgetragen wird. Im Osten werden diese Konfliktlinien zusätzlich von den Spätfolgen der Transformation überlagert. Hier sind noch immer die Nachwirkungen enttäuschter Hoffnungen, Erwartungen und Versprechen, aber etwa auch eine höhere Neigung zu autoritären Orientierungen zu spüren. Verschärfend kommt hinzu, dass in der Beschreibung dieser Problemlagen regelmäßig eine Deutungshoheit des Westens über den Osten beklagt und als Entwertung der eigenen Identität durch ‘den Westen’ betrachtet wird.

Das Podiumsgespräch nimmt eine Bestandsaufnahme dieser unterschiedlichen und zum Teil aufeinander bezogenen Orientierungen zwischen Ost und West vor: Wie verlaufen sie als politisch-kulturelle Spaltungslinien innerhalb Deutschlands und Europas? Wie sind die Unterschiede zu erklären? Welche Probleme sind in den vergangenen Jahren sichtbar geworden? Wo stehen wir heute und wie wird sich das Ost-West Verhältnis entwickeln?

Andreas Bialas ist SPD-Politiker und seit 2010 Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. Dort ist er ordentliches Mitglied des Innenausschusses und Sprecher seiner Fraktion im Ausschuss für Kultur und Medien. Außerdem ist der Politiker Kuratoriumsmitglied der Kunststiftung NRW und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Präsident des Verbandes der Bibliotheken des Landes Nordrhein-Westfalen, Vizepräsident der Kulturpolitischen Gesellschaft und setzt sich dafür ein, „dass Kultur und kulturelle Bildung als zentrale Themen des politischen Diskurses aufgefasst (...) und nicht zu Randphänomenen degradiert werden.“ 

Sanem Kleff ist Pädagogin in Berlin. Sie ist seit 20 Jahren die Direktorin von „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ und seit 2010 auch Vorstandsvorsitzende von „Aktion Courage“. Bis 2003 war sie bei dem Berliner Institut für Lehrerfortbildung und von 1981 bis 2005 bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf Bundes- und Landesebene Berlin u.a. in den Bereichen interkulturelle Pädagogik und Pädagog*innen gegen Rechtsextremismus tätig. Bis 2015 war sie Mitglied im Stiftungsrat der „Amadeu Antonio Stiftung“. Sie ist auch Autorin und Herausgeberin von Titeln zum Thema interkulturelles Lernen sowie Mitverfasserin der von der Bundeskoordination „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ herausgegebenen Publikationen, u. a. zu den Themen Rassismus, Schulsozialarbeit und Rechtspopulismus.

Prof. Dr. Raj Kollmorgen ist Professor für Management sozialen Wandels an der Hochschule Zittau/Görlitz und zudem seit 2020 Prorektor für Forschung. Der Soziologe war von 2019 bis 2020 Mitglied der Kommission der Bundesregierung „30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit“. Außerdem arbeitet er zu den Themen Eliten,politische Populismen und Radikalismen, soziale Ungleichheit und Partizipation, Post- und Neo-Moderne sowie zu Sozial- und Gesellschaftstheorien. Zuletzt gab er „The Handbook of Political, Social, and Economic Transformation“ (2019) mit heraus.

Ayman Qasarwa ist Geschäftsführer von DaMOst, dem Dachverband der Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland, dessen Projekte er mitentwickelt und strategisch begleitet. Er sammelte seit dem Jahr 2000 seine Erfahrungen in der Basisarbeit in Thüringen, ist Mitgründer des Ausländerbeirates der Stadt Weimar und seit 2006 dessen Vorsitzender. 2015 hat er das Thüringer Landesnetzwerk der Migrantenorganisationen mitgegründet und ist seit 2020 dessen Vorstandsvorsitzender. Er hat viele Projekte und Empowerment-Veranstaltungen auf lokaler und Landesebene konzipiert und durchgeführt.

Dr. Susanne Kailitz ist Geschäftsführerin der Agentur „Die Rederei gUG“ und Herausgeberin des „Veto Magazins“. Zuvor arbeitete sie lange als freie Journalistin, schrieb unter anderem für „Zeit“, „Focus“ und die Wochenzeitung des Bundestages „Das Parlament“. Ihr Studium in Politikwissenschaft, Germanistik und Interkulturelle Kommunikation absolvierte sie sowohl in Chemnitz als auch in Bangor (Wales) und promovierte zum Thema Ideologie und politische Gewalt.

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Diskursfeld Migration —Erfahrungen aus Dresden im Kontext (Vorschaubild zum Video)

Wahlpanel II: Diskursfeld Migration. Erfahrungen aus Dresden im Kontext

Referent*innen: Luise Börner, Musikpädagogin, Musaik — Grenzenlos Musizieren e. V.; Emiliano Chaimite, Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen; Dr. Noa K. Ha, Stadtsoziologin, DeZIM-Institut Berlin; Maik Herold, Politikwissenschaftler, MIDEM, Technische Universität Dresden

Moderation: Kristina Daniels, Geschäftsführerin, Kolibri e. V.

Wie kein anderes Thema hat Migration in den vergangenen Jahren die öffentlichen Debatten in Deutschland und Europa bestimmt. Kontroversen über die Aufnahme, Verteilung und Integration, aber auch die Rückführung von Flüchtlingen sowie die Zu- und Abwanderung von Fachkräften haben nicht nur Regierungen und Parlamente, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger beschäftigt und werden bis heute in Umfragen zu den drängendsten politisch-gesellschaftlichen Fragen gezählt. Dabei wurde Verbindendes wie Trennendes in Europa sichtbar. Auf der einen Seite konnte das Migrationsthema eine Art gesamteuropäisches Problembewusstsein, eine gemeinsame Form der Öffentlichkeit schaffen. Auf der anderen Seite wurden hier tiefe Verwerfungen innerhalb Europas sichtbar. Rechtspopulistische und rechtsextreme Akteure haben in fast allen Mitgliedsstaaten der EU das Thema aufgegriffen und erfolgreich instrumentalisiert. In Deutschland haben Fragen der Migrationspolitik große deutungskulturelle Unterschiede zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsteilen, zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen Ost und West sichtbar und politisch instrumentalisierbar gemacht. Sie hat zum Teil weitreichende Veränderungen in der politischen Landschaft angestoßen und zu Polarisierungen geführt. Sie hat aber ebenso Prozesse der Neuaushandlung kollektiver Selbstbeschreibungsmuster angestoßen.

Am Beispiel der Dresdner Erfahrungen fragt das Panel nach Prozessen der Aushandlung von Zugehörigkeit, Anerkennung und Identität. Wie werden in der heutigen Migrationsgesellschaft neue Formen gemeinsamer Selbstbeschreibung gefunden? Welche Rolle spielt die kulturelle Praxis dabei? Welche unterschiedlichen Erfahrungen wurden und werden hier in Ost und West gemacht? Wie unterscheiden sich die Perspektiven von Migrantinnen und Migranten sowie Menschen mit Migrationshintergrund aus unterschiedlichen Regionen?

Die studierte Violinpädagogin Luise Börner, geboren und aufgewachsen in Dresden, initiierte gemeinsam mit Deborah Oehler das soziale Musikprojekt Musaik im Jahr 2017, leitet seitdem den Streicherbereich und engagiert sich im Verein des Projekts. Nach ihrem Studium sammelte sie Erfahrung beim Aufbau des sozialen Musikprojekts„Arpegio“ in Peru. Luise Börner ist außerdem als Honorarlehrerin und Orchesterleiterin am Heinrich Schütz Konservatorium Dresden tätig.

Emiliano Chaimite ist Pfleger im städtischen Klinikum Friedrichstadt, außerdem Mitglied der SPD und koordiniert für die Landesregierung sachsenweit die politische Bildung Geflüchteter unter dem Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen, dessen Vorsitzender er ist. Er kam vor 30 Jahren als Vertragsarbeiter aus Mosambik in die ehemalige DDR und engagiert sich im Verein Afropa e. V. und anderen Verbänden des Dachverbands sächsischer Migrantenorganisationen.

Dr. Noa K. Ha ist kommissarische wissenschaftliche Geschäftsführerin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) in Berlin. Sie lehrte und forschte an der TU Berlin am Center for Metropolitan Studies sowie an der Humboldt-Universität im Bereich Historischer Urbanistik und Stadt- und Raumsoziologie aus postkolonialer, dekolonialer und rassismuskritischer Perspektive. Bis 2020 leitete sie das Zentrum für Integrationsstudien an der TU Dresden als Nachwuchsforschungsgruppenleiterin. 

Maik Herold ist Politikwissenschaftler und seit 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der Technischen Universität Dresden. Zuvor war er von 2009 bis 2015 am Sonderforschungsbereich 804 „Transzendenz und Gemeinsinn“, anschließend im Forschungsprojekt „Der gute Bürger. Erwartungshorizonte und Zuschreibungspraxen“ sowie an der Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte der TU Dresden tätig. Zu den Schwerpunkten seiner Forschung zählen Migration, Rechtspopulismus sowie politische Kulturen in Ostdeutschland und Osteuropa.

Kristina Daniels ist Geschäftsführerin des Kinder- und Elternzentrums Kolibri e. V., einem Ort der interkulturellen Bildung und Begegnung in Dresden. Zuvor war sie Direktorin des Goethe-Instituts in Dresden sowie Leiterin der Sprachabteilung am Goethe-Institut in Kiew/Ukraine und in leitenden Positionen in den Fachabteilungen des Goethe-Instituts in München und in Russland, Mexiko und der Slowakei. Sie ist zertifizierte Trainerin für interkulturelles Training im Geschäfts- und Bildungsbereich.

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Diskussion: Zwischen Peripherie und Heimat —Zusammenhalt im ländlichen Raum (Vorschaubild zum Video)

Wahlpanel III: Zwischen Peripherie und Heimat. Zusammenhalt im ländlichen Raum

Referent*innen: Liviana Bath, Kulturanthropologin und Theaterpädagogin, Zittau; Prof. Dr. Robert Knippschild, Raumplaner, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung Dresden/Zittau; Miriam Tscholl, Regisseurin, Dresden

Moderation: Andreas Tietze, Bildungsreferent, Aktion Zivilcourage e. V.

Abwanderungsbewegungen vom Land in die Stadt führen nicht nur zu einer Veränderung regionaler Bevölkerungsstrukturen, sondern auch zu Verschiebungen der politischen Landschaft. Im Zuge des Wandels zur digitalen Dienstleistungs- und Informationsgesellschaft machen Teile der Bevölkerung dabei insbesondere auf dem Land alltägliche Erfahrungen einer ökonomischen, sozialen und kulturellen Deklassierung - eines scheinbaren Bedeutungsverlusts der eigenen Lebensweise, einer Entwertung der eigenen Identität, Kultur und Wissensbestände. Die jüngeren Generationen zieht es in die großen Städte und vor der eigenen Tür zerfällt die Sozial- und Verkehrsinfrastruktur zusehends. Gerade in ländlichen Regionen gelingt es neuen politischen Akteuren aus den damit einhergehenden Gefühlen der Zurücksetzung und Deklassierung erfolgreich Kapital zu schlagen, indem sie ihnen  auch mit Hilfe einer Rückbesinnung auf national-kulturelle Identitätsmuster  ein neues gesellschaftliches Selbstwert-und politisches Selbstwirksamkeitsgefühl vermittelt.

Das Panel möchte diese politisch-sozialen, aber auch kulturellen Polarisierungsprozesse aufgreifen, die sich heute an der Differenz zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen materialisieren. Es fragt, welche Konsequenzen die Bevölkerungsentwicklung im ländlichen Raum für Politik und Gesellschaft, aber auch Kunst und Kultur hat, aber auch, wie im Kontext von Ab- und Zuwanderungsprozessen neue Formen von Zusammenhalt gestiftet werden können. Wie lassen sich ländliche Lebensentwürfe heute beschreiben? Welche konkreten Maßnahmen, Projekte und Strategien können einer wachsenden soziokulturellen Spaltung zwischen Stadt und Land entgegenwirken? Wie verhalten sich kulturelle Pluralität, Heimatbezüge und Tradition zueinander? Welche Rolle spielen Kunst und Kultur für einen lebenswerten ländlichen Raum?

Liviana Bath ist Sozial- und Kulturanthropologin, Referentin für Gender und Diversity und Resilienz Trainerin. Als pädagogische Koordinatorin konzipierte sie im Soziokulturellen Zentrum „Hillersche Villa“ in Zittau die polnisch-tschechisch-deutsche Fortbildungsreihe „Gruppen und Projekte diversitätsbewusst leiten“. Zuvor war sie am Goethe-Institut Rio de Janeiro tätig. Als internationale Multiplikatorin des „Theater der Unterdrückten“ realisierte Sie das Forumtheater-Empowerment-Projekt „Madalena Bautzen“ und nahm als Künstlerin bei dem Projekt „entKOMMEN  Das Dreiländereck zwischen Vertreibung, Flucht und Ankunft“ teil.

Miriam Tscholl ist Theaterregisseurin und Kulturschaffende mit dem Schwerpunkt Bürgerbeteiligung. Sie leitete von 2009 bis 2019 die erste Bürgerbühne Europas am Staatsschauspiel Dresden, an der sie selbst inszenierte sowie Formate wie das „Bürgerdinner“, das „Montagscafé“ oder das „Europäische Bürgerbühnenfestival“ initiierte. Miriam Tscholl unterrichtet regelmäßig an verschiedenen europäischen Universitäten und veröffentlicht Texte in Fachjournalen. 2020 erhielt sie den Förderpreis der Stadt Dresden.

Prof. Dr. Robert Knippschild ist seit Juli 2016 Leiter des Interdisziplinären Zentrums für ökologischen und revitalisierenden Stadtumbau am Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) und Universitätsprofessor am Internationalen Hochschulinstitut (IHI) Zittau. Seine fachliche Ausrichtung sind Strategien und Instrumente für eine nachhaltige Stadtentwicklung von Grenzstädten, Lebensqualität in Städten und Regionen, interkommunale und grenzüberschreitende Kooperation, Urban und Regional Governance.

Andreas Tietze ist seit 2017 Referent für politische Bildung und Beratung der Aktion Zivilcourage e. V. in der Sächsischen Schweiz. Als Projektleiter im Projekt „Gemeinsam stark für Demokratie“ berät und vernetzt der Politikwissenschaftler kommunale Verantwortungstragende. Von 2013 bis 2018 moderierte er als Projektmitarbeiter der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung im Projekt „Kommune im Dialog“ gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen über 180 kontroverse Bürgerversammlungen im gesamten Freistaat Sachsen.

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Menschen im Dialog - Der Erzählsalon als Methode der Verständigung (Vorschaubild zum Video)

Menschen im Dialog - Der Erzählsalon als Methode der Verständigung

Referentin: Katrin Rohnstock, Inhaberin Rohnstock Biografien und Entwicklerin des Erzählsalons

Es gibt in unserer Gesellschaft ein eklatantes Missverhältnis zwischen Reden und Zuhören: Die einen sprechen und die anderen schweigen. Doch erzählen kann jeder! Erzählen macht Spaß. Den idealen Raum dafür eröffnet der Erzählsalon, der mit Hilfe der Salonnière Katrin Rohnstock eine Balance zwischen Mitteilen und Zuhören herstellt. Die Teilnehmer*innen dieses Workshops waren eingeladen, ihre Geschichte zum Thema zu erzählen und somit selbst zu erfahren, was das kollektive Erzählen bewirkt.

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Diskussion: Geteilte Geschichte(n), geteilte Erinnerungen in Ost und West (Vorschaubild zum Video)

Geteilte Geschichte(n), geteilte Erinnerungen in Ost und West

Referent*innen: Dr. Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank Frankfurt am Main; Peggy Piesche, Kulturwissenschaftlerin und Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität der Bundeszentrale für politische Bildung; Dr. Thomas Oberender, Dramaturg, Intendant der Berliner Festspiele

Moderation: Prof. Dr. Claudia Weber, Historikerin, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)

Geschichte ist nicht vergangen, sie ist ein wichtiger Bestandteil gegenwärtiger Auseinandersetzungen um gesellschaftliche Deutungshoheit. Das Podiumsgespräch eröffnet einen Verständigungsprozess über „geteilte“ Geschichte(n) im vereinten Deutschland und Europa. Es fragt, ob es für ein gesellschaftliches Zusammenwachsen eine kollektive historische Erinnerung benötigt, und wie diese vielstimmig erzählt werden kann: Welchen Stellenwert besitzen nationale Geschichtserzählungen? Wie setzen diese sich zur Pluralisierung moderner Gesellschaften in Beziehung? Wer erzählt, und wessen Geschichten werden Bestandteil kollektiver Erinnerung? Kann eine europäische Geschichte bzw. Geschichtsschreibung integrierend wirken? Es kommen diejenigen zu Wort, die als Historiker*innen, Schriftsteller*innen, als Kulturschaffende in Theatern und Museen die Produktion historischer Erinnerung und Erzählungen mitgestalten. 

Dr. Meron Mendel ist Historiker, Pädagoge und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main. Er ist Mitherausgeber der Sammelbände „100 Jahre Leugnung“ (2017) zum Völkermord an die Armenier*innen, „Fragiler Konsens“ (2018) über Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft und „Trigger-Warnung“ (2019) über Identitätspolitik. Als Publizist schreibt Mendel regelmäßig für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Frankfurter Rundschau“, „Jüdische Allgemeine“ und hat die Kolumne „Die Mendel’schen Regeln“ in der „taz“. 

Dr. Thomas Oberender ist Autor und Kurator und seit 2011 Intendant der Berliner Festspiele / Gropius Bau sowie Leiter der Programmreihe „Immersion”. Zuvor war er Schauspieldirektor der Salzburger Festspiele und Co-Direktor des Schauspielhauses Zürich. Er veröffentlichte Stücke, Kritiken und Essays über Künstler*innen sowie politische und ästhetische Transformationsprozesse. Die Neubetrachtung der Geschichte der deutschen Wiedervereinigung ist seit 2017 ein wichtiger Gegenstand seiner Arbeit und Texte. Zuletzt erschien sein Buch „Empowerment Ost. Wie wir zusammen wachsen“

Peggy Piesche ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Seit 2019 ist sie bei der Bundeszentrale für politische Bildung für die Bereiche Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität verantwortlich und leitet den Fachbereich „Politische Bildung und plurale Demokratie“ am Standort Gera. Zuvor war sie Referent*in am Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie der Heinrich-Böll-Stiftung mit dem Schwerpunkt reproduktive Gerechtigkeit. Die Feministin ist sowohl Mitfrau* bei „ADERFA e.V.“, ein kulturpolitisches Forum für schwarze Frauen* und Women of Color in Deutschland, deren ehrenamtliche Vorstandsmitfrau* sie lange war, als auch board member der „Association for the Study of the Worldwide African Diaspora (ASWAD)“. 

Prof. Dr. Claudia Weber ist Historikerin und Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Gewalt- und Diktaturengeschichte des 20. Jahrhunderts, die Kulturgeschichte des Kalten Krieges sowie die ambivalente Geschichte der Europäisierung. Sie schreibt und rezensiert in Fachzeitschriften wie den „Jahrbüchern für Geschichte Osteuropas“, dem geschichtswissenschaftlichen Internetportal „H-Soz-u-Kult“, der britischen Literaturzeitschrift „Times Literary Supplement“ und Tageszeitungen wie der „Neuen Zürcher Zeitung“ oder der „Berliner Zeitung“. 2019 erschien ihr Buch „Der Pakt. Stalin, Hitler und die Geschichte einer mörderischen Allianz“ im Verlag C.H.Beck

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Debates on Europe: Between Critique and Cohesion. Art and Culture in Divided Societies. (Vorschaubild zum Video)

Debates on Europe: Between Critique and Cohesion. Art and Culture in Divided Societies

A Debates on Europe panel featuring Jan Carson (writer, Northern Ireland), László Földényi (art theorist, literary scholar and essayist, Hungary) and Iryna Vidanava (author and media activist, Belarus)

Moderator: Carl Henrik Fredriksson (Programme Director, Debates on Europe)

Language: English

Art and culture have a unique capacity to both describe and shape shared experience. Even create it. But cultural expression  be it in art, literature or the media  also fulfils a critical, controversial and provocative role in society, representing a corrective to power and a challenge to alleged consensus. What role can art and culture have in bridging divisions and contributing to social cohesion? Should it all be assigned such a task? In a panel discussion spanning European societies characterized by conflict and division  from Northern Ireland in the west, via Hungary, to Belarus in the east  prominent cultural actors and activists speak about the integrative force and critical potential of culture.

12. Mai, Mittwoch

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Diskussion: Die Zukunft — Einheit in Vielfalt? (Vorschaubild zum Video)

Die Zukunft — Einheit in Vielfalt?

Referent*innen: Prof. Dr. Bilgin Ayata, Soziologin und Politikwissenschaftlerin, Universität Graz; Prof. Dr. Naika Foroutan, Sozialwissenschaftlerin, DeZIM-Institut Berlin; Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Wirtschaftswissenschaftler, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg; Prof. Dr. Paul Scheffer, Soziologe, Universität Tilburg

Moderation: Cornelius Pollmer, Journalist, Süddeutsche Zeitung

Am Abschlusstag werfen renommierte Sozial- und Politikwissenschaftler*innen einen Blick in die Zukunft. Wie wird es in den „geteilten Heimaten“ um den gesellschaftlichen Zusammenhalt bestellt sein? Droht über 30 Jahre nach dem hoffnungsvollen Zusammenkommen ein Auseinanderbrechen unserer pluralen Gesellschaften?

Das Streitgespräch begibt sich auf die Suche nach Bedingungen, Möglichkeiten und Visionen eines Zusammenlebens in Vielfalt — in Deutschland und in Europa. Kontroverse Positionen und Visionen werden auch in Hinblick auf die in den vergangenen Tagen thematisierten Spannungslinien und Bruchzonen geprüft: Welche Antwort geben sie auf die spannungsreiche Ausgangssituation? Eignen sie sich als in der Breite akzeptable gesellschaftliche Leitbilder? Wie integrativ sind sie mit Blick auf eine in politischen und kulturellen Werten pluralisierte Bevölkerung?

Prof. Dr. Dr. Bilgin Ayata ist seit 2020 Professorin für Südosteuropastudien an der Universität Graz. Zuvor war sie Professorin für Politische Soziologie an der Universität Basel. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Migration und Transnationalismus, Protestbewegungen, Affekte und Emotionen, intersektionale und postkoloniale Studien. Neben ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit ist Ayata auch Kuratorin politischer und dekolonialer Interventionen wie der Ausstellung „Manufacturing Race. Contemporary Memories of a Building’s Colonial Past“ (2014) an der Freien Universität Berlin oder dem 4.Berliner Herbstsalons „Deheimatize it“ des Gorki Theaters (2019).

Prof. Dr. Naika Foroutan ist Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin, Gründungsvorständin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) e. V. und Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM). Zu den Schwerpunkten ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit gehören unter anderem die Themen Migration und Integration, Islambilder in Deutschland, Identität, Hybridität und gesellschaftliche Transformation von Einwanderungsländern. Zu ihren Publikationen zählen u.a.„Die postmigrantische Gesellschaft. Ein Versprechen der pluralen Demokratie“ (transcript 2019) und gemeinsam mit Jana Hensel „Die Gesellschaft der Anderen“ (Aufbau Verlag 2020). 

Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué ist seit 1996 Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Internationale Wirtschaft, an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Von 2002 bis 2008 war er für die FDP Mitglied im Landtag Sachsen-Anhalts, von 2002 bis 2006 als Finanzminister des Landes, anschließend als FDP-Fraktionsvorsitzender. Paqué ist zudem seit 2014 stellvertretender Vorsitzender und seit 2018 Vorsitzender des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und stellvertretender Präsident der Liberalen Internationale. Gemeinsam mit Richard Schröder veröffentlichte er das Sachbuch „Gespaltene Nation? — Einspruch! 30 Jahre Deutsche Einheit“ (NZZ Libro 2020).

Prof. Dr. Paul Scheffer ist Professor of European Studies an der Universität von Tilburg. Der Soziologe und Journalist schreibt außerdem u.a. für „Die Zeit“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „El Pais“ und „Tagesanzeiger“. Mit seinem Artikel „Het multiculturele drama“ (Das multikulturelle Drama) im Jahr 2000 hatte Paul Scheffer die Diskussion um Immigration in den Niederlanden angestoßen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a. „Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt“ (Hanser 2016) und zuletzt „Wozu Grenzen? Freiheit in Zeiten von Globalisierung und Migration“ (Hanser 2019).

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Diskussion: Kunst, Kultur & Bildung zwischen gesellschaftlicher Polarisierung & Integrationsfunktion (Vorschaubild zum Video)

Kunst, Kultur und Bildung zwischen gesellschaftlicher  Polarisierung und Integrationsfunktion

Referent*innen: Max Czollek, Politikwissenschaftler und Autor; Annekatrin Klepsch, Beigeordnete für Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden; Dr. Tobias Knoblich, Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Erfurt und Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft; Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung; Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar

Moderation: Vladimir Balzer, Journalist

Das abschließende Podiumsgespräch greift die Frage nach den Bedingungen und Möglichkeiten gesellschaftlichen Zusammenhalts auf und blickt dabei besonders auf die Rolle von Kultur und Bildung: Welche Rolle spielen diese in der Stärkung gesellschaftlichen Zusammenhalts? Müssen Kunst und Kultur integrativ wirken, oder sollen sie sich positionieren oder gar polarisieren? Wie können plurale Identitäten einbezogen und sichtbar gemacht werden?

Max Czollek ist Lyriker, Kurator und Publizist. Er studierte Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin und promovierte am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Czollek ist Mitglied des Lyrikkollektivs G13 und Mitherausgeber der Zeitschrift „Jalta — Positionen zur jüdischen Gegenwart“. Mit Sasha Marianna Salzmann kuratierte er 2016 den Desintegrationskongress und 2017 die Radikalen Jüdischen Kulturtage am Maxim Gorki Theater und initiierte 2020 die internationalen Tage der Jüdisch-Muslimischen Leitkultur. Er ist zudem Autor mehrerer Gedichtbände sowie der Sachbücher „Desintegriert euch!“ (Hanser 2018) und „Gegenwartsbewältigung“ (Hanser 2020).

Annekatrin Klepsch ist seit 2015 Beigeordnete im Geschäftsbereich Kultur und Tourismus und 2. Bürgermeisterin in der Landeshauptstadt Dresden. Die Theater- und Kulturwissenschaftlerin war früher beruflich bei freien Trägern im sozialen und kulturellen Bereich tätig, bevor sie von 2009 bis 2015 als Politikerin die Partei Die Linke im Dresdner Stadtrat und im Sächsischen Landtag vertreten hat. Annekatrin Klepsch ist u.a. Mitglied im Kulturausschuss des Deutschen Städtetages, der Kulturpolitischen Gesellschaft, im Verwaltungsrat des Deutschen Bühnenvereins und des Kuratoriums der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Dr. Tobias Knoblich ist Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung der Landehauptstadt Erfurt und Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V.. Der Kulturwissenschaftler war zuvor Geschäftsführer des Landesverbandes Soziokultur Sachsen und Vorsitzender der Sächsischen Jugendstiftung. Von 2007 bis 2016 gehörte er dem Sächsischen Kultursenat an, seit 2011 ist er zudem Lehrbeauftragter an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). 

Thomas Krüger ist seit 2000 Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Seine politische Karriere begann er 1989 als eines der Gründungsmitglieder der Sozialdemokraten in der DDR (SDP), es folgten zahlreiche politische Ämter im wiedervereinigten Deutschland, u.a. als Mitglied des Deutschen Bundestags. Thomas Krüger war und ist auch im kulturellen und sozialen Bereich aktiv: Er ist Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes und zweiter stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM). Seit März 2018 ist Thomas Krüger zudem Mitglied im Rat für kulturelle Bildung. 

Dr. Ulrike Lorenz ist seit August 2019 Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar. Nach ihrem Studium der Kunstwissenschaft baute sie ab 1989 das Otto-Dix-Haus Gera auf und wurde Direktorin der Kunstsammlung Gera. Sie war von 2009 bis 2019 Direktorin der Kunsthalle Mannheim. 2018 wurde sie mit dem „Frauenbrücke-Preis für die innere Einheit Deutschlands“ ausgezeichnet. Von 2010 bis 2018 war sie Vorstandsmitglied des Deutschen Museumsbundes, im Mai 2014 wurde sie zum Mitglied der Akademie der Künste Berlin gewählt.

Vladimir Balzer ist Journalist und Moderator beim Deutschlandfunk Kultur. Er studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Journalistik in Dublin, Venedig und Leipzig und begann seine Tätigkeit als Moderator, Reporter und Redakteur bei Deutschlandradio und dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Vladimir Balzer moderiert u.a. die täglichen Sendungen „Fazit — Kultur vom Tage“ und „Studio 9“ im Deutschlandfunk Kultur.

Resümee und Abschluss des Kongresses

Kristin Heinig, Tagungsleitung, Deutsches Hygiene-Museum
Dr. Susanne Illmer, Leiterin Abt. Wissenschaft/Veranstaltungen, Deutsches Hygiene-Museum
Dr. Susanne Kailitz, Journalistin und Politikwissenschaftlerin, Dresden