VEB Museum Bildungsprogramm

09. Mär 2024 - 17. Nov 2024

Vom Machtraum zum Klubhaus: Die DDR im Mikrokosmos Hygiene-Museum

Kostenübernahme für sächsische Schulgruppen

Die Sonderausstellung VEB Museum ist ein temporärer Lernort des Erinnerns und Gedenkens. Kosten für Fahrt und pädagogisches Programm können durch den Freistaat Sachsen für sächsische Schulgruppen übernommen werden, wenn sie im Vorfeld beantragt wurden. 
Weitere Informationen unter www.lernorte.eu/sachsen

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Über die Ausstellung

Erstmals behandelt eine Sonderausstellung die Geschichte des Deutschen Hygiene-Museums in der DDR – von der frühen Nachkriegszeit bis zur Neuausrichtung des Hauses in den 1990er-Jahren. Im Zentrum steht dabei der ungewöhnliche Doppelcharakter des Museums: Als staatliches „Institut für Gesundheitserziehung“ war es nicht nur ein gut besuchtes Ausstellungshaus, sondern mit seinem „Institut für biologisch-medizinische Unterrichtsmittel“ auch eine Produktionsstätte für anatomische Modelle und andere Lehr- und Aufklärungsmittel. Die Ausstellung VEB MUSEUM bietet mit ihrer eindrucksvollen Inszenierung von historischen Objekten, Dokumenten, Kunstwerken und Zeitzeugeninterviews unterschiedlichen Erinnerungen und aktuellen Kontroversen eine Bühne und stellt auf diese Weise typische Vorstellungen vom Leben in der DDR zur Diskussion. 

Netzwerke, Machtraum, Produktion und Klubhaus: Die vier Abteilungen der Ausstellung wurden aus zentralen Funktionsräumen des damaligen Produktionsbetriebs des Museums abgeleitet. Renommierte Bühnenbildner und Künstler haben dazu eine ganz eigene assoziative Bildsprache entwickelt. Der Ausstellungsrundgang gleicht so einer Werkbesichtigung.

 

Bildungsangebote für Schulen

Die Bildungs- und Vermittlungsangebote für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 orientieren sich an den sächsischen Lehrplänen für die Fächer Geschichte, Ethik und Gemeinschaftskunde. Darüber hinaus laden die Angebote Jugendliche ab Klasse 8 dazu ein, offen und konstruktiv mit den manchmal vorhandenen Widersprüchen umzugehen, die sich zwischen familiären Überlieferungen und öffentlichen Erinnerungen an den SED-Staat auftun. Ziel ist es, am Beispiel der Institution Deutsches Hygiene-Museum zentrale Prinzipien des sozialistischen deutschen Staates anschaulich zu vermitteln und Aspekte des Arbeitslebens sowie der Freizeitgestaltung in der DDR und in den 1990er Jahren zu thematisieren. Anhand von historischen Objekten, anatomischen Modellen und Gesundheitskampagnen sowie Zeitzeugeninterviews und Kunstwerken hinterfragen wir die Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft in der DDR. Dabei geht es immer auch um eine medienkritische Perspektive auf die Wirkungsmacht von Fakten, Bildern und Erinnerungen.  

 

Mehr über die Ausstellung erfahren Sie hier.

Führungen für Schulen

Führung
mit Ausstellungserkundung in Kleingruppen

„ARBEITE MIT, PLANE MIT, REGIERE MIT!“

Dauer ca. 90 Min.
ab Klasse 8

Schulformen: OS, GYM, BS

Nach einer kurzen Einführung in die Ausstellung widmen sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen ausgewählten Themen wie Arbeitsalltag, Gesundheitspolitik, Freizeit, Umweltschutz, DDR international und Sozialistisches Menschenbild. Erkundungsbögen leiten sie dazu an, sich aktiv mit historischen Objekten, Zeitzeugeninterviews und Kunstwerken zu beschäftigen. Im dritten Teil stellen sie bei einem gemeinsamen Rundgang die Ergebnisse ihrer Arbeitsgruppen vor. Sie kommen dabei ins Gespräch über eine Vielzahl unterschiedlicher Erinnerungen an die DDR und lernen, diese historisch zu kontextualisieren sowie im Vergleich zu ihrer eigenen Gegenwart einzuordnen. 

Die Erkundungsbögen basieren auf einem Konzept der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Museum in der Kulturbrauerei

Buchung & Beratung durch den Besucherservice

Alltag in der DDR

Führung

Lebte jeder in einer anderen DDR?

Dauer ca. 60 Min.
ab Klasse 11
Schulformen: GYM, BS

Anhand von Beispielen aus den Themenbereichen Arbeitsalltag, Gesundheitspolitik, Freizeit, Umweltschutz, DDR international und Sozialistisches Menschenbild setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit aktuellen Debatten um die DDR-Erinnerung auseinander. War die DDR tatsächlich das „größte Freiluftgefängnis der Welt“ (Ilko-Sascha Kowalczuk)? Wie passt eine solche kritische Einschätzung zusammen mit persönlichen Familiengeschichten, in denen sich viele Eltern und Großeltern an ein unbeschwertes Leben ohne Sorgen um Geld und Arbeitsplätze erinnern? Seit einigen Jahren arbeitet die historische Forschung mit einem Verständnis von DDR und Kommunismus, das Herrschaft und gesellschaftliches Leben zusammendenkt. Dabei wird deutlich, wie auch das Leben in einer Diktatur als Normalität erlebt wurde.

Buchung & Beratung durch den Besucherservice

Projekte für Schulen

Vertragsarbeiter:innen im VEB Herrenmode Dresden

mit Ausstellungsbesuch und Workshop

EINE FROHE UND GLÜCKLICHE ZUKUNFT!

Dauer ca. 180 Min.
ab Klasse 8
Schulformen: OS, GY, BS

 

Sohn eines Pfarrers? Mitglied bei den jungen Pionieren? Vertragsarbeiterin aus Mosambik? Die DDR bot jungen Menschen je nach Lebensrealität sehr unterschiedliche Entwicklungschancen. Welche individuellen Möglichkeiten und politischen Einschränkungen gab es, wenn man seine Wünsche und Träume erfüllen wollte? Welche gesellschaftlichen Faktoren können – damals wie heute – Einfluss auf den beruflichen Werdegang und die politische Teilhabe haben? Anhand von historischen Objekten und Zeitzeugeninterviews beschäftigen sich die Jugendlichen mit den sozialistischen Idealen und den realen Umständen in Arbeitsalltag und Freizeit in der DDR. Im anschließenden Workshop reflektieren sie in spielerischen Übungen auch die aktuellen Bedingungen für ihre eigene Lebensgestaltung. Sie besprechen Möglichkeiten, ihre Zukunftsträume zu realisieren und die Gesellschaft aktiv mitzugestalten.

In Zusammenarbeit mit der Sächsischen Landesbeauftragten für die Aufarbeitung der SED Diktatur

Zellentrakt in der Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

Führung in der Gedenkstätte Bautzner Straße und Ausstellungserkundung im DHMD

ALLES UNTER KONTROLLE?

Führung in der Gedenkstätte Bautzner Straße (Dauer: ca. 90 Minuten), anschließend angeleitete Ausstellungserkundung VEB Museum (Dauer: ca. 60 Minuten)
ab Klasse 9
Schulformen: GY

Der Besuch der Gedenkstätte in Verbindung mit der Ausstellung im Hygiene-Museum macht vielfältige Erfahrungen in der DDR sichtbar. Am Ende verstehen wir besser, warum es bei der Erinnerung an die DDR ganz verschiedene und manchmal gegensätzliche Antworten geben kann und muss.

Die Führung in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt für politische Gefangene zeigt, wie die Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) organisiert war und macht erfahrbar, welche schwerwiegenden Konsequenzen dies haben konnte. Dabei geht es auch um die Arbeit des MfS in Bezug auf das Deutsche Hygiene-Museum.

Im zweiten Teil des Projekts im Hygiene-Museum beschäftigen sich die Jugendlichen anhand konkreter Beispiele mit den Beziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft in der DDR. Dafür stehen folgende Themenbereiche zur Auswahl: Arbeitsalltag, Gesundheitspolitik, Freizeit, Umweltschutz, DDR international oder dem Sozialistischen Menschenbild.


In Kooperation mit der Gedenkstätte Bautzner Straße

Und jetzt alle mitmachen

für Klassen 8 und 9
Schulformen: GY, BS

Der Projekttag am 4. Juni 2024 bietet ca. 180 Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klassen die Möglichkeit, sich auf vielfältige Weise mit dem Thema DDR zu beschäftigen. Wir laden ein zu gemeinsamen Ausstellungserkundungen, Workshops, Zeitzeug:innengesprächen sowie Präsentationen von Projektergebnissen.

Das genaue Programm finden Sie ab April 2024 an dieser Stelle!

13. Sächsisches Geschichtscamp

Das 13. Sächsische Geschichtscamp findet vom 23. bis zum 27. September 2024 im Deutschen Hygiene-Museum statt. Es bietet interessierten Schülerinnen und Schülern in Sachsen die Möglichkeit, sich intensiv mit der Geschichte der DDR und der Staatssicherheit auseinanderzusetzen.

Weitere Informationen unter: www.geschichtscamp.de

Galerie

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